»Der Mensch wirkt überhaupt entweder durch seine Person, oder sein Werk. Aber der grosse Mensch prägt seine Person auch seinem Werke ein, und erhält dadurch sein Daseyn weit über die Spanne seines Lebens hinaus.«
Quelle
Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Hrsg. von Andreas Flitner und Klaus Giel. Bd. 1: Schriften zur Anthropologie und Geschichte. Stuttgart: Cotta 1960, S. 506-515.
Schlagwort: Werk
»Der Gebrauch der Geistesgaben, womit der Mensch ausschließend ausgestattet worden ist, bleibt ihm allein anheimgestellt; weise und tugendhaft zu werden, ist eines jeden eigenes Werk, eines jeden eigene Pflicht. Auf sich selbst zu wirken, ist der Zweck des so reichbegabten Wesens, nicht in träger Ruhe die Pfunde zu vergraben, wovon es die Zinsen seinem Urheber und Gläubiger darbringen sollte.«
Quelle
Georg Forster: Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit und andere Schriften. Hrsg. von Wolfgang Rödel. Frankfurt am Main: Insel Verlag 1966, S. 168f.
»Wenn das Ziel in weiter Ferne liegt, begreift auch der Dümmste, dass der Weg dorthin lang und beschwerlich und die Reisevorbereitungen umfassend und zeitraubend sind. Da soll einen nur jemand dafür tadeln, noch nicht einmal aufgebrochen zu sein – und noch weniger droht einem Kritik, wenn man, einmal unterwegs, vom Wege abkommt und im Kreis marschiert oder längere Marschpausen einlegt. Im Gegenteil, für das Verirren im Labyrinth und das Scheitern an übermenschlichen Aufgaben gibt es heroische Vorbilder, in deren Licht man dann selbst etwas mitglänzt.«
Quelle
Watzlawik, Paul, Anleitung zum Unglücklichsein, München/Zürich, Piper Verlag, 1987 [1983], S. 65.