Blog für Philosophie

Schlagwort: Tragik

»Glaube mir, mein Theurer, daß manchem von uns ein böser Geist von seiner Geburt an mitgegeben wird, der ihn durch das Leben dahin ängstigt und ihn nicht ruhen läßt, bis er an das Ziel seiner schwarzen Bestimmung gelangt ist. So geschahe mir, und mein ganzer Lebenslauf ist nur ein dauerndes Geburtswehe, und mein Erwachen wird in der Hölle sein.«

[EXPAND TITLE=QUELLE TRIGCLASS=“ARROWRIGHT“]
LUDWIG TIECK • DER GETREUE ECKART UND DER TANNHÄUSER [1799/1812]
[/EXPAND]

»Man könnte also den Menschen, sofern er als geistiges Subjekt außer der Natur steht und in dieser seiner sentimentalischen Abgetrenntheit, dieser seiner Zweiheit von Natur und Geist seine Würde und sein Elend findet, schlechthin das romantische Wesen nennen. Die Natur ist glücklich – oder sie scheint ihm doch so; denn er selbst, in tragische Antinomien verstrickt, ist ein romantisch leidendes Geschöpf.«

Quelle

Thomas Mann, Goethe und Tolstoi, in: Thomas Mann, Leiden und Größe der Meister, Frankfurt am Main: S. Fischer, 1982, S. 53. – © 1982 S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.

© 2023 Daimonion

Theme von Anders NorénHoch ↑