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Schlagwort: Selbstwert

»Im Grunde ruht jede erhabene Vorstellung auf dem überwältigten Selbstgefühl, also auf einer sehr beweglichen Grundlage, die sich plötzlich wieder erhebt, emporsteigt und das Erhabene zu Fall bringt. Es gibt in der Welt nichts Erhabenes, das vor diesem Fall, vor diesem plötzlichen Gegenwurf sicher wäre. Es ist darum ganz richtig und erklärt sich aus der Natur des menschlichen Selbstgefühls, daß in der Tat von dem Erhabenen zum Lächerlichen nur ein Schritt ist.«

Quelle

Kuno Fischer: Über den Witz. Ein philosophischer Essay [1871]. Tübingen: Klöpfer und Meyer 1996, S. 27-30

»Der Nazi, der immer in Übereinstimmung mit seinen Überzeugungen handelte, verdiente vielleicht eine Art von Achtung, aber sein Verhalten wird deshalb nicht moralisch. Damit es moralisch wird, reicht es nicht aus, daß zwischen den Idealen und den Taten ein harmonisches Verhältnis herrscht. Vielmehr dürfen sich beide nicht gegen das Wohl der Menschheit richten.«

Quelle

Tzvetan Todorov: Angesichts des Äußersten. Aus dem Frz. von Wolfgang Heuer und Andreas Knop. München: Fink 1993, S. 79. – © 1993 Wilhelm Fink Verlag, München.

»Am meisten lachen die Menschen, deren Selbstgefühl sich weniger auf eigene Leistungen als vielmehr auf Wahrnehmung fremder Fehler gründet.«

Quelle

Hobbes, Thomas: Vom Menschen. Vom Bürger. Eingeleitet und hrsg. von Günter Gawlick. Hamburg: Meiner 1959, S. 33.

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