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Schlagwort: Schwere

»Diese absolute Freiheit des Geistes, die an und für sich in allem, was der Mensch beginnt, von Anfang an getröstet ist, diese Welt der subjektiven Heiterkeit ist es, in welche uns Aristophanes einführt. Ohne ihn gelesen zu haben, läßt sich kaum wissen, wie dem Menschen sauwohl sein kann.«

Quelle

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik. Dritter Teil. Die Poesie. Hrsg. von Rüdiger Bubner. Stuttgart: Reclam 1971, vmtl. S. 338-340.

»Es ist mit dem Körper nicht anders. Man muß ihn ehren und verteidigen, wenn es sich um seine Emanzipation und Schönheit handelt, um die Freiheit der Sinne, um Glück, um Lust. Man muß ihn verachten, sofern er als Prinzip der Schwere und der Trägheit sich der Bewegung zum Lichte entgegensetzt, ihn verabscheuen, sofern er gar das Prinzip der Krankheit und des Todes vertritt, sofern sein spezifischer Geist der Geist der Verkehrtheit ist, der Geist der Verwesung, der Wollust und der Schande …«

Quelle

Thomas Mann, Der Zauberberg, Frankfurt am Main, S. Fischer, 1952, S. 406 © 1924 S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main. [Settembrini]

»Wenn das Ziel in weiter Ferne liegt, begreift auch der Dümmste, dass der Weg dorthin lang und beschwerlich und die Reisevorbereitungen umfassend und zeitraubend sind. Da soll einen nur jemand dafür tadeln, noch nicht einmal aufgebrochen zu sein – und noch weniger droht einem Kritik, wenn man, einmal unterwegs, vom Wege abkommt und im Kreis marschiert oder längere Marschpausen einlegt. Im Gegenteil, für das Verirren im Labyrinth und das Scheitern an übermenschlichen Aufgaben gibt es heroische Vorbilder, in deren Licht man dann selbst etwas mitglänzt.«

Quelle

Watzlawik, Paul, Anleitung zum Unglücklichsein, München/Zürich, Piper Verlag, 1987 [1983], S. 65.

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