»Abgesehen davon wird die wahre Großmut stets von einer gewissen Bescheidenheit begleitet. Diese besteht im Nachdenken über die Schwäche unserer Natur und über die Fehler, die wir möglicherweise einst begangen haben oder demnächst begehen werden, und die nicht weniger schwerwiegend sind als die Fehler, die von anderen begangen werden können.«
Quelle
Samuel von Pufendorf: Über die Pflichten des Menschen und des Bürgers nach dem Gesetz der Natur. Hrsg. und übers. von Klaus Luig. Frankfurt am Main: Insel, 1994, S. 78-81. – © Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig. Alle Rechte vorbehalten durch Insel Verlag Berlin.
Schlagwort: Schwäche
»Gibt es ein bedauernswürdigeres Schauspiel als die Schwachheit, die sich der Schwachheit erfreut?«
Quelle
Charles Baudelaire: Vom Wesen des Lachens. In: Ch. B.: Sämtliche Werke und Briefe in acht Bänden. Bd. 1. Hrsg. von Friedhelm Kemp [u.a.]. Übers. von Guido Meister [u.a.]. München: Heimeran 1977. Zw. S. 286 & 301. © Carl Hanser Verlag, München/Wien.
»Seine Bedingtheit, seine Schranken eingestehen, dies ist ja eine Kraft, nicht eine Schwäche. Die Schwäche will den Scherz nicht an sich lassen, weil sie sich nicht über ihn zu stellen vermag. Je größer ein Ding, desto gewisser versteht es einen Spaß. Es ist eine hohle und wohlfeile Komik, die sich nur an eine zum voraus schon nichtige Größe macht; die echte Komik greift die wahre Größe an.«
Quelle
Friedrich Theodor Vischer: Über das Erhabene und Komische – und andere Texte zur Ästhetik. Einl. von Willi Oelmüller. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1967, S. 160-183.