»Glaube mir, mein Theurer, daß manchem von uns ein böser Geist von seiner Geburt an mitgegeben wird, der ihn durch das Leben dahin ängstigt und ihn nicht ruhen läßt, bis er an das Ziel seiner schwarzen Bestimmung gelangt ist. So geschahe mir, und mein ganzer Lebenslauf ist nur ein dauerndes Geburtswehe, und mein Erwachen wird in der Hölle sein.«
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LUDWIG TIECK • DER GETREUE ECKART UND DER TANNHÄUSER [1799/1812]
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Schlagwort: Schicksal
TEIRESIAS.
All unser Klügeln gilt den Göttern nichts. Was, von
Den Vätern überliefert, wir von Uhrzeit her
Besitzen, das wirft kein Verstand zu Boden, auch
Nicht, wenn durch höchsten Scharfsinn er das Klügste fand.
Quelle
Euripides, Die Bakchen, Kadmos und Teiresias. Reclam 2005, S. 11, V. 199-203
»Das menschliche Herz hat die fatale Neigung, nur etwas Erdrückendes Schicksal zu nennen. Aber auch das Glück ist, da es unvermeidlich ist, auf seine Weise unvernünftig. Trotzdem rechnet der moderne Mensch es sich als Verdienst an, wenn er es überhaupt erkennt.«
Albert Camus, Der Mythos des Sisyphos
Rowohlt, 2013, Reinbeck bei Hamburg, S. 153.