»Wie groß auch die Verschiedenheit der Sitten sein mag, es bleibt immer ein gemeinschaftlicher Grund und Boden unangetastet; derselbe macht das Wesen des Geschöpfes aus, an welchem die Abänderungen sich ansetzen, die es von außen empfängt. Die Unversehrtheit dieses Wesens gibt dem Geschöpf seinen Werth; wir wollen dasselbe die Würde nennen.«
Quelle
Pierre-Joseph Proudhon: Die Gerechtigkeit in der Revolution und in der Kirche. Neue Principien praktischer Philosophie. Übers. von Ludwig Pfau. Hamburg: Meißner und Zürich: Meyer & Zeller 1858, S. 56f.
Schlagwort: Relativismus
»Ist die Religion erst einmal zur ›Privatsache‹ geworden, kann das Individuum nach freiem Belieben aus dem Angebot ›letzter‹ Bedeutungen wählen. Geleitet wird es dabei nur noch von den Vorlieben, die sich aus seiner sozialen Biographie ergeben.«
Quelle
Thomas Luckmann • Die unsichtbare Religion (1967), Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991.
»Diese Wahrheit nun, daß das Subjekt die Macht ist, die allen Gehalt in sich hat und neben welcher es nichts Selbständiges gibt, wird durch das Komische für sich hervorgehoben und in furchtlosem Freiheitsgefühl an allem, was sich erhaben anlassen will, eine heitere Rache vollzogen.«
Quelle
Friedrich Theodor Vischer: Über das Erhabene und Komische – und andere Texte zur Ästhetik. Einl. von Willi Oelmüller. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1967, S. 182f.
»Wie die Gegenstände dem Menschen erscheinen, so sind sie für ihn; wie sie für ihn, so sind sie an sich; das Subjektive gilt ihm unbedenklich für das Objektive.«
Quelle
Ludwig Feuerbach, Die Unsterblichkeitsfrage vom Standpunkt der Anthropologie, in: Kleinere Schriften III (1846-1850), Werner Schuffenhauer (Hrsg.), Akademie, 1971, Berlin, S. 210-224.
»Ein unvergleichbarer, unbedingter, absoluter Wert, dergleichen die Würde sein soll, ist demnach wie so vieles in der Philosophie die mit Worten gestellte Aufgabe zu einem Gedanken, der sich gar nicht denken läßt, sowenig wie die höchste Zahl oder der größte Raum.«
Quelle
Arthur Schopenhauer: Die beiden Grundprobleme der Ethik. Über die Grundlage der Moral. In: A. Schopenhauer: Sämtliche Werke. Hrsg. von Wolfgang Frhr. von Löhneysen. Bd. 3. Stuttgart: Cotta / Frankfurt am Main: Suhrkamp 1978, S. 696.