»Welch ein Meisterwerk der Mensch! wie edel durch Vernunft! wie unbegrenzt an Fähigkeiten! in Gestalt und Bewegung wie bedeutend und wunderwürdig! im Handeln wie ähnlich einem Engel! im Begreifen wie ähnlich einem Gott! die Zierde der Welt! das Vorbild der Lebendigen! Und doch, was ist mir diese Quintessenz von Staube?« (HAMLET)
Quelle
William Shakespeare: Hamlet, Prinz von Dänemark. Tragödie. Übers. von August Wilhelm Schlegel. Hrsg. von Dietrich Klose. Stuttgart: Reclam 2001, S. 48.
Schlagwort: Mensch
»Wer hat ihm in den Kopf gesetzt, daß dieser bewundernswürdige Reigen des Himmelsgewölbes; das ewige Licht dieser Flammenkörper, die so erhaben über seinem Haupte kreisen, die ungeheuren Bewegungen dieses unendlichen Meeres zu seiner Annehmlichkeit und zu seinen Diensten geschaffen und so viele Jahrhunderte in Gang gehalten wurden?«
Quelle
Michel de Montaigne: Essais. Ausw. und Übers. von Herbert Lüthy. Zürich: Manesse Verlag, 1953. S. 421-435. – © 1953/2000 Manesse Verlag, Zürich, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
»Als die bildende Mutter Natur ihre Werke vollbracht und alle Formen erschöpft hatte, die auf dieser Erde möglich waren, stand sie still und übersann ihre Werke; und als sie sah, daß bei ihnen allen der Erde noch ihre vornehmste Zierde, ihr Regent und zweiter Schöpfer fehlte: siehe, da ging sie mit sich zu Rat, drängte die Gestalten zusammen und formte aus allen ihr Hauptgebilde, die menschliche Schönheit.«
Quelle
Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 1. Berlin/Weimar: Aufbau Verlag 1965, S. 113.
»Ob du mir der verworfenste, elendste Bösewicht scheinest – du bist darum doch, was ich bin; denn du kannst mir sagen: Ich bin. Du bist darum doch mein Gesell und mein Bruder.«
Quelle
Johann Gottlieb Fichte: Fichtes Werke. Hrsg. von Immanuel Hermann Fichte. Bd. 1: Zur theoretischen Philosophie 1. Berlin: de Gruyter 1971, S. 413-416.
»Satin: Ich habe die Menschen immer verachtet, die um das Sattwerden gar zu besorgt sind. Nicht darauf kommt’s an, Baron! Nicht darauf! Der Mensch ist die Hauptsache! Der Mensch steht höher als der satte Magen! (Erhebt sich von seinem Platze.)«
Quelle
Maxim Gorki: Nachtasyl. Szenen aus der Tiefe in vier Akten. Übers. von August Scholz. Stuttgart: Reclam 1957, S. 90.
»Der allgemeine Boden für die Komödie ist daher eine Welt, in welcher sich der Mensch als Subjekt zum vollständigen Meister alles dessen gemacht hat, was ihm sonst als der wesentliche Gehalt seines Wissens und Vollbringens gilt: eine Welt, deren Zwecke sich deshalb durch ihre eigene Wesenlosigkeit zerstören.«
Quelle
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik. Dritter Teil. Die Poesie. Hrsg. von Rüdiger Bubner. Stuttgart: Reclam 1971, S. 312f.
»Ich habe ein äußerst rares Gesicht gehabt. Ich hatte ’nen Traum – ’s geht über Menschenwitz, zu sagen, was es für ein Traum war. Der Mensch ist nur ein Esel, wenn er sich einfallen läßt, diesen Traum auszulegen. Mir war, als wär ich – kein Menschenkind kann sagen, was. Mir war, als wär ich, und mir war, als hätt ich – aber der Mensch ist nur ein lumpiger Hanswurst, wenn er sich unterfängt zu sagen, was mir war, als hätt ichs; des Menschen Auge hat’s nicht gehört, des Menschen Ohr hats nicht gesehen, des Menschen Hand kann’s nicht schmecken, seine Zunge kanns nicht begreifen und sein Herz nicht wieder sagen, was mein Traum war. – Ich will den Peter Squenz dazukriegen, mir von diesem Traum eine Ballade zu schreiben; sie soll Zettels Traum heißen, weil sie so seltsam angezettelt ist…«
Quelle
Shakespeare • 1598 • Ein Sommernachtstraum
»Ich fragte mich, ob die Ruhe auf dem Antlitz der Unendlichkeit, die uns anblickte, als Bitte oder als Drohung gemeint war. Wer waren wir, die wir hier eingedrungen waren? Konnten wir das ungefüge Ding handhaben oder würde es uns handhaben? Ich fühlte plötzlich, wie groß, wie unheimlich groß das Ding war, das nicht sprechen konnte und vielleicht ebensowenig hören. Was war dort drin?«
Quelle
Joseqh Conrad • Das Herz der Finsternis
»Wir stehen weder über noch unter den übrigen Geschöpfen: alles, was unter dem Himmel ist, sagt der Weise, hat einerlei Gesetz und einerlei Los […].«
Quelle
Michel de Montaigne: Essais. Ausw. und Übers. von Herbert Lüthy. Zürich: Manesse Verlag, 1953. S. 435. – © 1953/2000 Manesse Verlag, Zürich, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
»Das Menschengeschlecht, wie es jetzt ist und wahrscheinlich lange noch sein wird, hat seinem größten Teil nach keine Würde; man darf es eher bemitleiden, als verehren. Es soll aber zum Charakter seines Geschlechts, mithin auch dessen Wert und Würde gebildet werden.«
Quelle
Johann Gottfried Herder: Briefe zur Beförderung der Humanität. Rudolstadt: Der Greifenverlag [o.J.], S. 60f.
»Unterscheiden wir uns doch von den wilden Tieren vor allem dadurch, dass jene, vorüber gebeugt und zum Boden geneigt, nur dazu geboren sind, ihr Futter zu suchen, während wir, denen ein gehobenes Antlitz, denen der Blick zum Himmel gegeben ist, Sprache und Verstand besitzen, mit denen wir Gott erkennen, erfassen und ihm nachstreben.«
Quelle
Minucius Felix, Octavius, Lat./Dt. Hrsg. u. übers. von B. Kytzler, Stuttgart, Reclam, 1993, S. 49.
»Der Mensch steigt aus seiner eigenen Natur heraus: aus sterblich wird unsterblich, aus vergänglich unvergänglich und aus flüchtig ewig, aus dem Menschen wird kurz: Gott.«
Quelle
Gregor von Nyssa, Orationes de beatidudinibus (GNO 7/2, 150f.), übers. von Viktor Pöschl, in: Pöschl, Viktor, Die Würde des Menschen, Leiden/Boston: Brill 2006, S. 181. – © 2006 Koninklijke Brill NV, Leiden.
»Läßt sich etwas Lächerlicheres ausdenken, als wenn dieses elende und erbärmliche Geschöpf, das nicht einmal seiner selbst Herr und von allen Seiten jeder Unbill ausgesetzt ist, sich für den Herrn und Meister des Alls ausgibt, von dem auch nur den geringsten Teil zu überschauen, geschweige denn zu beherrschen, nicht in seiner Macht steht?«
Quelle
Michel de Montaigne: Essais. Ausw. und Übers. von Herbert Lüthy. Zürich: Manesse Verlag, 1953. S. 421-435. – © 1953/2000 Manesse Verlag, Zürich, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
»Den Göttern gleich’ ich nicht! Zu tief ist es gefühlt;
Dem Wurme gleich’ ich, der den Staub durchwühlt;
Den, wie er sich im Staube nährend lebt,
Des Wandrers Tritt vernichtet und begräbt.«
Quelle
Johann Wolfgang von Goethe, Faust: Band I: Texte, Frankfurt am Main, Dt. Klassiker-Verlag, 2005.
»Leider aber hat man in unserer Sprache dem Wort Mensch und noch mehr dem barmherzigen Wort Menschlichkeit so oft eine Nebenbedeutung von Niedrigkeit, Schwäche oder falschem Mitleid angehängt, daß man jenes nur mit einem Blick der Verachtung, dies mit einem Achselzucken zu begleiten gewohnt ist.«
Quelle
Johann Gottfried Herder: Briefe zur Beförderung der Humanität. Rudolstadt: Der Greifenverlag [o.J.], S. 60f.
»Im Ich liegt das sichere Unterpfand, das von ihm aus ins unendliche Ordnung und Harmonie sich verbreiten werde, wo jetzt noch keine ist; dass mit der fortrückenden Cultur des Menschen, zugleich die Cultur des Weltalls fortrücken werde. Alles, was jetzt noch unförmlich und ordnungslos ist, wird durch den Menschen in die schönste Ordnung sich auflösen, und was jetzt schon harmonisch ist, wird – nach bis jetzt unentwickelten Gesetzen – immer harmonischer werden. Der Mensch wird Ordnung in das Gewühl, und einen Plan in die allgemeine Zerstörung hineinbringen; durch ihn wird die Verwesung bilden, und der Tod zu einem neuen herrlichen Leben rufen.«
Quelle
Johann Gottlieb Fichte: Fichtes Werke. Hrsg. von Immanuel Hermann Fichte. Bd. 1: Zur theoretischen Philosophie 1. Berlin: de Gruyter 1971, S. 413f.
»Geist nämlich ist Stolz, ist emanzipatorische Widersetzlichkeit (dies Wort im rein logischen, wie auch im streitbaren Sinn genommen) gegen die Natur, ist Abgelöstheit, Entfernung, Entfremdung von ihr; Geist ist das, was den Menschen, dies von der Natur in hohem Grad gelöste, in hohem Maße sich ihr entgegengesetzt fühlende Wesen, vor allem übrigen organischen Leben auszeichnet, und die Frage, die aristokratische Frage ist, ob er nicht in desto höherem Grade Mensch sei, je gelöster von der Natur, das heißt, je kränker er sei. Denn was wäre Krankheit, wenn nicht Abgetrenntheit von der Natur?«
Quelle
Thomas Mann, Goethe und Tolstoi, in: Thomas Mann, Leiden und Größe der Meister, Frankfurt am Main: S. Fischer, 1982, S. 50-53. – © 1982 S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.
»Um den Menschen herum veredeln sich die Seelen; je mehr einer Mensch ist, desto tiefer und ausgebreiteter wirkt er auf Menschen; und was den wahren Stempel der Menschlichkeit trägt, wird von der Menschheit nie verkannt; jedem reinen Ausflusse der Humanität schliesst sich auf jeder menschliche Geist, und jedes menschliche Herz.«
Quelle
Johann Gottlieb Fichte: Fichtes Werke. Hrsg. von Immanuel Hermann Fichte. Bd. 1: Zur theoretischen Philosophie 1. Berlin: de Gruyter 1971, S. 413-416.
»Es sind nämlich die Menschen nicht nur als Insassen und Bewohner der Erde anzusehen, sondern sie sind von der Erde aus die Betrachter überirdischer und himmlischer Erscheinungen, eines Schauspiels, das für eine andere Gattung von Lebewesen von Bedeutung ist.«
Quelle
Cicero, Marcus Tullius, De natura deorum / Über das Wesen der Götter. Lat./Dt. Übers. und hrsg. von Ursula Blank-Sangmeister. Nachw. von Klaus Thraedte, Stuttgart, Reclam, 1995, S. 251.
»Die Anmaßung ist unsere natürliche Erbkrankheit. Das unglückseligste und gebrechlichste aller Geschöpfe ist der Mensch, und allzumal der hoffärtigste. Er sieht und fühlt sich hienieden im Kot und Auswurf der Erde hausen, in den übelsten, abgestorbensten und vermodertsten Winkel des Alls ausgesetzt und angeschmiedet […] und geht hin und setzt sich in seiner Einbildung über den Mondkreis und macht den Himmel zum Schemel seiner Füße.«
Quelle
Michel de Montaigne: Essais. Ausw. und Übers. von Herbert Lüthy. Zürich: Manesse Verlag, 1953. S. 421-435. – © 1953/2000 Manesse Verlag, Zürich, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
»Wie schön, wie erhaben nicht seine Gestalt! wie bedeutungsvoll jeder Zug seines Antlitzes, jede Stellung, jede Bewegung seines Körpers! Wie mächtig sein Auge spricht! wie sich da seine ganze Seele zeiget und mit unwiderstehlicher Gewalt bald Ehrfurcht, bald Unterwerfung und Gehorsam, bald Liebe fordert; izt Muth und Entschlossenheit einflößt, dann Vergnügen und Zufriedenheit um sich her verbreitet! wie es oft mit einem Blicke die Bosheit entwaffnet, alle Anschläge der Ungerechtigkeit zernichtet, den Kummer aus der Brust des Geängstigten verscheucht, und da, wo Finsterniß und Traurigkeit herrschten, Licht und himmlische Freude schaffet! wer kann da die Hoheit, die Würde des Menschen verkennen?«
Quelle
Georg Joachim Zollikofer: Predigten über die Würde des Menschen, und den Werth der vornehmsten Dinge, die zur menschlichen Glückseligkeit gehören, oder dazu gerechnet werden. Bd. 1. Reutlingen: Grözinger, 1790, 1. Predigt.
»Das schöne Wort Menschenliebe ist so trivial geworden, daß man meistens die Menschen liebt, um keinen unter den Menschen wirksam zu lieben.«
Quelle
Johann Gottfried Herder: Briefe zur Beförderung der Humanität. Rudolstadt: Der Greifenverlag [o.J.], S. 60f.
»Seit Kopernikus scheint der Mensch auf eine schiefe Ebene gerathen, – er rollt immer schneller nunmehr aus dem Mittelpunkte weg – wohin? in’s Nichts?«
Quelle
Friedrich Nietzsche: Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift. Nachw. von Volker Gerhardt. Stuttgart: Reclam 1988, S. 156f.
»Manche haben den Menschen definiert als ein Tier, welches lacht. Sie hätten ihn aber auch ein Tier nennen können, das lachen macht, denn wenn das ein anderes lebendes Wesen oder ein toter Gegenstand tut, so geschieht das nur auf Grund irgendeiner Ähnlichkeit mit dem Menschen, auf Grund irgendeines Zuges an ihm, der vom Menschen herrührt oder auf Grund des Gebrauchs, den der Mensch von ihm macht.«
Quelle
Henri Bergson: Das Lachen. [Le rire, 1900.] Deutsch von Julius Frankenberger und Walter Fränzel. Jena: Diederichs 1921, S. 5ff. – © 2005 Heinrich Hugendubel Verlag, München.
»Das Fest ist der Ort der Ekstase, hier wird man zu einem, gegebenenfalls durch diverse Narkotika und Spirituosen unterstützten, anderen, hier ist man der Noch-nicht-mehr-Mensch, hier darf man es sein.«
Quelle
Brenner, Andreas; Zirfas, Jörg, Lexikon der Lebenskunst, Leipzig, Reclam 2002, S. 107.
»Das Wissen um das Subjektsein des Menschen (und des Menschen allein) ist der einzige in unserem Wissen liegende Grund für die Anerkennung der einzigartigen Würde des Menschen.«
Quelle
Hans Wagner: Die Würde des Menschen. Wesen und Normfunktion. Würzburg: Königshausen und Neumann 1992, vmtl. S. 318. – © 1992 Königshausen & Neumann, Würzburg.
»Der Staat darf sich nicht anmaßen, das letzte Urteil über den Menschen zu sprechen. Zum Wesen des Menschen gehören seine Unvollkommenheiten ebenso wie seine wenigstens potentielle Fähigkeit, über diese hinauszuwachsen. […] Seine Hoffnungen und Sehnsüchte, Torheiten und Illusionen, seine Verzweiflungen, auch seine dunklen Triebe und Instinkte gehören zu dem Bild des Menschen, das der verfassungsrechtlichen Entscheidung zugrunde liegt, allerdings auch der an ihn gerichtete Anspruch, sich an Zielvorstellungen zu orientieren und immer neu den Versuch zu machen, mit seiner Unzulänglichkeit zu einem erfüllten oder doch erträglichen Zusammenleben mit anderen in einer größeren Gemeinschaft zu gelangen.«
Quelle
Ernst Benda: Erprobung der Menschenwürde am Beispiel der Humangenetik. In: Rainer Flöhl (Hrsg.): Gentechnologie. Chancen und Risiken. Bd. 3: Genforschung – Fluch oder Segen? Interdisziplinäre Stellungnahmen. München: Schweitzer 1985, S. 230f.
»Denn wie es ein Mensch war, der vom Teufel besiegt und überlistet wurde, so sollte es auch ein Mensch sein, der den Teufel besiegte, und wie der Mensch den Tod verdiente, so sollte auch ein Mensch den Tod durch seinen Tod überwinden.«
Quelle
Thomas von Aquin: Summa Theologica. Übers. von Dominikanern und Benediktinern Deutschlands und Österreichs. Hrsg. von der Albertus-Magnus-Akademie. Wlaberg bei Köln. Heidelberg/Graz/Wien/Köln: Styria Premium Verlag 1981. – © 1981 Styria Verlag in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG, Graz – Wien – Köln. [S. th. III, Frage 46, Art. 3]
»Ebensowenig ist die Welt um ihrer selbst willen geschaffen worden, denn sie ist offensichtlich nicht darauf angewiesen, die Dinge der Welt zu verwenden, da sie keine Sinne hat. Und man kann auch nicht behaupten, daß Gott die Welt für sich selbst hervorgebracht habe, denn er konnte und kann sie entbehren, wie es ja eindeutig vor ihrer Erschaffung der Fall war. Es bleibt also nur, daß die Welt um der Lebewesen willen gemacht worden ist.«
Quelle
Gianozzo Manetti: Über die Würde und Erhabenheit des Menschen. De dignitate et excellentia hominis. Übers. von Hartmut Leppin. Hrsg. und eingel. von August Buck. Hamburg, Meiner, 1990, Drittes Buch. – © 1990 Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg.
»Humanität ist der Schatz und die Ausbeute aller menschlichen Bemühungen, gleichsam die Kunst unseres Geschlechts. Die Bildung zu ihr ist ein Werk, das unablässig fortgesetzt werden muß, oder wir sinken, höhere und niedere Stände, zur rohen Tierheit, zur Brutalität zurück.«
Quelle
Johann Gottfried Herder: Briefe zur Beförderung der Humanität. Rudolstadt: Der Greifenverlag [o.J.], S. 60f.
»SATIN. Nur der Mensch allein existiert, alles übrige – ist das Werk seiner Hände und seines Gehirns! Der M-ensch! Einfach großartig! So erhaben klingt das! M-men-nsch! Man soll den Menschen respektieren! Nicht bemitleiden … nicht durch Mitleid erniedrigen soll man ihn … sondern respektieren! Trinken wir auf das Wohl des Menschen, Baron! Wie schön ist’s doch – sich als Mensch zu fühlen!«
Quelle
Maxim Gorki: Nachtasyl. Szenen aus der Tiefe in vier Akten. Übers. von August Scholz. Stuttgart: Reclam 1957, S. 89f.
»Was die maßgeblichste Form der Seele in uns angeht, müssen wir darüber denken, dass der Gott sie einem jeden als Schutzgeist gegeben hat, nämlich als die Form, von der wir sagen, dass sie im obersten Teil unseres Körpers wohnt und uns zu dem im Himmel, was uns verwandt ist, von der Erde erhebt, da wir kein irdisches, sondern ein himmlisches Geschöpf sind, wie wir mit größtem Recht behaupten können.«
Quelle
Platon: Timaios. Griech./Dt. Übers., Anm. und Nachw. von Thomas Paulsen und Rudolf Rehn. Stuttgart: Reclam 2003, (90a).
»Humanität ist der Charakter unseres Geschlechts; er ist uns aber nur in Anlagen angeboren und muß uns eigentlich angebildet werden. Wir bringen ihn nicht fertig auf die Welt mit; auf der Welt aber soll er das Ziel unseres Bestrebens, die Summe unserer Übungen, unser Wert sein: denn eine Angelität im Menschen kennen wir nicht […].«
Quelle
JOHANN GOTTFRIED HERDER: BRIEFE ZUR BEFÖRDERUNG DER HUMANITÄT. RUDOLSTADT: DER GREIFENVERLAG, [O.J.] S. 60F.
»Während der Schöpfer den Blick der anderen Wesen nach unten lenkte und bannte, so dass sie die Erde betrachten, hat er dagegen den des Menschen emporgerichtet, damit er den Himmel anschaue, da er kein Erdengeschöpf, sondern, wie das alte Wort lautet, ein Himmelsgewächs ist.«
Quelle: [Philon, De plantatione 4,16f. (PhAO 1371, 1-8), übers. von Isaak Heinemann, PHAW 4,156, in:] Ulrich Volp, Die Würde des Menschen, Leiden/Boston, Brill, 2006, S. 80. – © 2006 Koninklijke Brill NV, Leiden.
Hörempfehlung zum Thema Menschenwürde: ›Würde des Menschen – Philosophische Grundlagen‹ von Michael Conradt, gesendet am 20.11.2019 im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2 Wissen).
Hier geht’s zum Radiobeitrag.
Beschreibung: »Die Würde des Menschen ist im Grundgesetz verankert. Dennoch wird sie kontrovers diskutiert. Ist sie wirklich unantastbar, oder ist es in extremen Fällen erlaubt, sie zugunsten anderer Werte einzuschränken?«