»Der allgemeine Boden für die Komödie ist daher eine Welt, in welcher sich der Mensch als Subjekt zum vollständigen Meister alles dessen gemacht hat, was ihm sonst als der wesentliche Gehalt seines Wissens und Vollbringens gilt: eine Welt, deren Zwecke sich deshalb durch ihre eigene Wesenlosigkeit zerstören.«
Quelle
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik. Dritter Teil. Die Poesie. Hrsg. von Rüdiger Bubner. Stuttgart: Reclam 1971, S. 312f.
Schlagwort: Komödie
»Alle Nachahmung war ursprünglich eine spottende; daher bei allen Völkern das Schauspiel mit der Komödie anfing.«
Quelle
Jean Paul: Vorschule der Ästhetik. In: Werke. Bd. 5. Hrsg. von Norbert Miller. München. Hanser 1973, zwischen S. 105 oder S. 115.
»Denn als wahrhafte Kunst hat auch die Komödie sich der Aufgabe zu unterziehen, durch ihre Darstellung nicht etwa das an und für sich Vernünftige als dasjenige zur Erscheinung zu bringen, was in sich selbst verkehrt ist und zusammenbricht, sondern im Gegenteil als dasjenige, das der Torheit und Unvernunft, den falschen Gegensätzen und Widersprüchen auch in der Wirklichkeit weder den Sieg zuteil, noch letztlich Bestand läßt.«
Quelle
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik. Dritter Teil. Die Poesie. Hrsg. von Rüdiger Bubner. Stuttgart: Reclam 1971, zwischen S. 312 & 316.
»In der Komödie oder in dem komischen Teile jedes Dramas muß das Bagatell herrschen, das einzige Fatum der Zufall sein. Es wird schlechterdings in der Komik keine höhere Macht anerkannt, die über den Menschen waltend furchtbar sie ergriffe: die Erde ist ganz für sich im Besitze des Absoluten und die Götter sind gestürzt.«
Quelle
Friedrich Theodor Vischer: Über das Erhabene und Komische – und andere Texte zur Ästhetik. Einl. von Willi Oelmüller. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1967, S. 160-183.
»Die Komödie hat daher das zu ihrer Grundlage und ihrem Ausgangspunkte, womit die Tragödie schließen kann: das in sich absolut versöhnte, heitere Gemüt, das, wenn es auch sein Wollen durch seine eigenen Mittel zerstört und an sich selber zuschanden wird, weil es aus sich selbst das Gegenteil seines Zwecks hervorgebracht hat, darum doch nicht seine Wohlgemutheit verliert.«
Quelle
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik. Dritter Teil. Die Poesie. Hrsg. von Rüdiger Bubner. Stuttgart: Reclam 1971, vmtl. zw. S. 312 & 316.
»In der Tragödie zerstören die Individuen sich durch die Einseitigkeit ihres gediegenen Wollens und Charakters, oder sie müssen resignierend das in sich aufnehmen, dem sie in substantieller Weise selbst sich entgegensetzten; in der Komödie kommt uns in dem Gelächter der alles durch sich und in sich auflösenden Individuen der Sieg ihrer dennoch sicher in sich dastehenden Subjektivität zur Anschauung.«
Quelle
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik. Dritter Teil. Die Poesie. Hrsg. von Rüdiger Bubner. Stuttgart: Reclam 1971, S. 312.