Blog für Philosophie

Schlagwort: Glaube

»Ziemlich in Ruhe gelassen, machte ich frühzeitig eine Reihe von Entwicklungen durch, die ich erst viel später in einer Zeit der Verzweiflung auf Gott bezog, und zwar mit solcher Heftigkeit, daß er sich bildete und zersprang, fast in demselben Augenblick. Es ist klar, daß ich ganz von vorn anfangen mußte hernach.«

Quelle

Rilke • 1910 • Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge

»Denn über die Gestalt der Götter, ihren Aufenthaltsort und Wohnsitz und über ihre Lebensweise wird vielerlei behauptet, und darüber herrscht bei den Philosophen ein erbitterter Meinungsstreit.«

Quelle

Cicero, De natura deorum / Über das Wesen der Götter • Lat./Dt. Übersetzt und hrsg. von U. Blank-Sangmeister. Stuttgart: Reclam, 2003, S. 7.

»Normalerweise sprechen Menschen über die Religion anderer, wie sie ist, während sie über ihre eigene reden, wie sie sein soll.«

Quelle

The Meaning an End of Religion. A New Approach to Religious Traditions of Mankind (1962), Fortress Press, 1993, Smith, Wilfred Cantwell, Minneapolis. Entnommen aus: Schliter, Jens, Was ist Religion? Texte von Cicero bis Luhmann, Reclam, 2018.

»Ist die Religion erst einmal zur ›Privatsache‹ geworden, kann das Individuum nach freiem Belieben aus dem Angebot ›letzter‹ Bedeutungen wählen. Geleitet wird es dabei nur noch von den Vorlieben, die sich aus seiner sozialen Biographie ergeben.«

Quelle

Thomas Luckmann • Die unsichtbare Religion (1967), Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991.

»Es gibt keine magische Kirche.«

Quelle

Émil Durkheim • Die elementaren Formen des religiösen Lebens (1912), Suhrkamp, 1981, Frankfurt am Main.

»Nein, wozu ein Mensch auch so ohne weiteres kommen mag, und was da auch so ohne weiteres kommt: eines bestimmt nicht, Glauben und Weisheit.«

Quelle

SØREN Kierkegaard 2005 (1849) • Die Krankheit zum Tode • München: Deutscher Taschenbuch, S. 88.

»Der Glaube an die Geister ist die Folge des Glaubens an die Unsterblichkeit. Die Substanz, aus der die Geister gemacht sind, ist eher vollblütige Leidenschaft und Lebenswille als die wesenlose Materie, die durch Träume und Illusionen geistert.«

Malinowski, Bronislaw, Magie, Wissenschaft und Religion (1948), in: Malinowski, Bronislaw, Magie, Wissenschaft und Religion und andere Schriften, Fischer, 1973, S. 36f.

»Der Glaube an die Geister ist die Folge des Glaubens an die Unsterblichkeit. Die Substanz, aus der die Geister gemacht sind, ist eher vollblütige Leidenschaft und Lebenswille als die wesenlose Materie, die durch Träume und Illusionen geistert.«

Malinowski, Bronislaw, Magie, Wissenschaft und Religion (1948), in: Malinowski, Bronislaw, Magie, Wissenschaft und Religion und andere Schriften, Fischer, 1973, S. 36f.

»Wie der Mensch denkt, wie er gesinnt ist, so ist sein Gott: so viel Wert der Mensch hat, so viel Wert und nicht mehr hat sein Gott.«

Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums (1841). Stuttgart: Reclam, 1994. S. 52f.

»Falls uns die Götter jedoch weder helfen können noch wollen, falls sie sich überhaupt nicht um uns kümmern, unser Tun und Treiben nicht beachten und es nichts gibt, was von ihnen bis zum Leben der Menschen dringen kann, warum sollten wir dann für die unsterblichen Götter irgendwelche Kulte einrichten, ihnen Ehre erweisen und Gebete an sie richten?«

Cicero, De natura deorum / Über das Wesen der Götter. Lat./Dt. Übersetzt und hrsg. von U. Blank-Sangmeister. Stuttgart: Reclam, 2003, S. 8.

»Überall sollten wir fühlen, dass der Ort, auf dem wir stehn, heiliges Land ist.«

Friedrich Max Müller: Essays (1867/1869). Bd. 1: Betirgäge zur vergleichenden Religionswissenschaft. Vorrede. Leipzig: Wilhelm Engelmann, 1869, S. XXVII.

»Es gibt und gab freilich Philosophen, die meinten, die Götter kümmerten sich überhaupt nicht um die menschlichen Geschicke. Falls deren Ansicht zutrifft, wie können dann noch Frömmigkeit, Ehrfurcht und Religiosität bestehen? Denn all das kann man der Macht der Götter ja nur dann lauter und rein entgegegenbringen, wenn sie es auch zur Kenntnis nehmen und wenn die Menschen den unsterblichen Göttern etwas zu verdanken haben.«

Cicero, De natura deorum / Über das Wesen der Götter
Lat./Dt. Übersetzt und hrsg. von U. Blank-Sangmeister.
Stuttgart: Reclam, 2003, S. 8

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