»Ziemlich in Ruhe gelassen, machte ich frühzeitig eine Reihe von Entwicklungen durch, die ich erst viel später in einer Zeit der Verzweiflung auf Gott bezog, und zwar mit solcher Heftigkeit, daß er sich bildete und zersprang, fast in demselben Augenblick. Es ist klar, daß ich ganz von vorn anfangen mußte hernach.«
Quelle
Rilke • 1910 • Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Schlagwort: Erfahrung
»Das Weinen entsteht, wenn man sich irgendeiner starken Hoffnung plötzlich beraubt sieht. Die durch die Hoffnung ausgebreiteten Lebensgeister werden durch die plötzliche Enttäuschung der Hoffnung zusammengezogen, greifen die Tränendrüsen an und treiben die Flüssigkeit, die sich in ihnen befindet, in die Augen, so daß sie übergehen.«
Quelle
Hobbes, Thomas: Vom Menschen. Vom Bürger. Eingeleitet und hrsg. von Günter Gawlick. Hamburg: Meiner 1959, S. 33.
»Nein, wozu ein Mensch auch so ohne weiteres kommen mag, und was da auch so ohne weiteres kommt: eines bestimmt nicht, Glauben und Weisheit.«
Quelle
SØREN Kierkegaard 2005 (1849) • Die Krankheit zum Tode • München: Deutscher Taschenbuch, S. 88.
»Gleichwohl verneint der Jüngling das Kind, der Mann den Jüngling; es ist ihm nichts mehr, was ihm einst alles war.«
Quelle
Ludwig Feuerbach, Die Unsterblichkeitsfrage vom Standpunkt der Anthropologie, in: Kleinere Schriften III (1846-1850), Werner Schuffenhauer (Hrsg.), Akademie, 1971, Berlin, S. 210-224.
»Nein, es ist unmöglich; es ist unmöglich, die Lebendigkeit irgendeines Abschnittes aus unserem Dasein wiederherzustellen, – das, was die Wahrheit, den Sinn und das innerste Wesen eines Erlebnisses ausmacht. Es ist unmöglich. Wir leben wie wir träumen – allein …«
Quelle
Joseqh Conrad – Das Herz der Finsternis