Blog für Philosophie

Monat: Januar 2023

»Es war der Fluch der Menschheit, daß diese verschiedenartigen Elemente so zusammengeschweißt waren, daß die entgegengesetzten Ichs in den Tiefen des gequälten Bewußtseins dauernd miteinander ringen mußten. — Wie, wenn man sie trennte?!«

ROBERT LOUIS STEVENSON • DER SELTSAME FALL DES DR. JEKYLL UND MR. HYDE [1886]

»Glaube mir, mein Theurer, daß manchem von uns ein böser Geist von seiner Geburt an mitgegeben wird, der ihn durch das Leben dahin ängstigt und ihn nicht ruhen läßt, bis er an das Ziel seiner schwarzen Bestimmung gelangt ist. So geschahe mir, und mein ganzer Lebenslauf ist nur ein dauerndes Geburtswehe, und mein Erwachen wird in der Hölle sein.«

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LUDWIG TIECK • DER GETREUE ECKART UND DER TANNHÄUSER [1799/1812]
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»Wenn du fragst, wie die Leute hier sind? Muss ich dir sagen: Wie überall! Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden. O Bestimmung des Menschen!«

Quelle

Goethe • Die Leiden des Jungen Werther

»Der ewige Geist schuf einen Riesen, der jenes blinde Tier, das in uns wütet, zu bändigen und in Fesseln zu schlagen vermag. Bewußtsein heißt dieser Riese, aus dessen Kampf mit dem Tier sich die Spontaneität erzeugt.«

Quelle

E.T.A. Hoffmann • Die Elixiere des Teufels [1815]

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