»Der Begriff lässt sich auch so fassen, dass wir den als glücklichen Menschen bezeichnen, dem Gutes und Übles dasselbe bedeuten wie gute und schlechte Gesinnung, der die Ehre hochhält, sich an der Tugend genugsein lässt, den Zufälligkeiten weder übermütig noch niedergeschlagen machen, der von keinem größeren Gute weiß als dem aus eigener Kraft erworbenen und dessen wahre Lust in der Verachtung der Begierden besteht. [Von dem man sagen kann:] ›Dies ist ein unabhängiger, aufrechter, unerschrockener und standfester Geist, entrückt jeglicher Furcht und Begierde.‹«
Quelle
Seneca, Vom glücklichen Leben, in: Handbuch des glücklichen Lebens. Philosophische Schriften. Aus dem Lat. übers. und hrsg. von Heinz Berthold, Anaconda, Köln 2011, S. 133.