»Wie schön, wie erhaben nicht seine Gestalt! wie bedeutungsvoll jeder Zug seines Antlitzes, jede Stellung, jede Bewegung seines Körpers! Wie mächtig sein Auge spricht! wie sich da seine ganze Seele zeiget und mit unwiderstehlicher Gewalt bald Ehrfurcht, bald Unterwerfung und Gehorsam, bald Liebe fordert; izt Muth und Entschlossenheit einflößt, dann Vergnügen und Zufriedenheit um sich her verbreitet! wie es oft mit einem Blicke die Bosheit entwaffnet, alle Anschläge der Ungerechtigkeit zernichtet, den Kummer aus der Brust des Geängstigten verscheucht, und da, wo Finsterniß und Traurigkeit herrschten, Licht und himmlische Freude schaffet! wer kann da die Hoheit, die Würde des Menschen verkennen?«
Quelle
Georg Joachim Zollikofer: Predigten über die Würde des Menschen, und den Werth der vornehmsten Dinge, die zur menschlichen Glückseligkeit gehören, oder dazu gerechnet werden. Bd. 1. Reutlingen: Grözinger, 1790, 1. Predigt.